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(Logo und Bericht von 1981!)

  Vor über einem Jahrhundert gegründet

  Der Backnanger Eduard Breuninger schuf ein großes Kaufhaus

  ln Backnang erinnert noch manches an den Ehrenbürger der Stadt

Jeder Backnanger weiß, wo sich die Eduard-Breuninger-Straße befindet, und auch den Eduard-Breuninger-Steg über die Murr kennt er.

Nicht allen indes dürfte bekannt sein, dass einer der Ehrenbürger der Stadt Backnang jener Eduard Breuninger ist, nach dem Straße und Steg benannt sind.
Und wer weiß heute noch, dass das Bürgerheim auf dem Hagenbach einer Stiftung Eduard Breuningers sein Entstehen verdankt?

Gewiss aber denkt jeder beim Namen Breuninger an das Stuttgarter Kaufhaus gleichen Namens oder an das Breuninger Land auf dem Tammerfeld. Und damit kommt er der Sache ganz nahe, denn, eben dieser Eduard Breuninger, ein Sohn, der Stadt Backnang, am 14. Juli 1854 in einem Haus am Kalten Wasser geboren, ist der Gründer des Kaufhauses Breuninger.
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Mit bescheidenen Mitteln
  Ehrenbürgerrecht verliehen  

Mit dem Herzen gearbeitet

Vor 100 Jahren, am 1. März 1881, hat sich der wagemutige, weitsichtige und gründlich ausgebildete Eduard Breuninger selbständig gemacht und, wie er selbst in seiner Biographie schrieb, "mit ganz bescheidenen Mitteln Haus und Geschäft der Firma E. L. Ostermayer, Münzstraße Nr. 1, "gegen eine jährliche Miete von 5 000 Mark" übernommen. "Das Warenlager betrug etwa 30 000 Mark. Der Umsatz war sehr bescheiden, und das Personal bestand neben einem Lehrling aus, zwei Fräulein".

Am 5. März 1881 erschien die Eröffnungsanzeige in Stuttgart, und schon fünf Tage später war eine Anzeige ähnlichen Inhalts in der Zeitung seiner Vaterstadt, dem "Murrtal-Boten" zu lesen, Beweis nicht nur für die Anhänglichkeit des späteren Kommerzienrats an Backnang, sondern vor allem für seinen kaufmännischen, unternehmerischen Weitblick.

 


Bereits im Jahr 1911, am 3. Februar, verliehen in gemeinschaftlicher Sitzung die bürgerlichen Kollegien, wie es damals hieß (heute sagt man dazu Gemeinderat) "den Herren Eduard Breuninger, Kaufmann in Stuttgart, und Eugen Adolff sr., Fabrikant in Arco, welche beide Herren ihr Unternehmen zu hoher Blüte geführt und dadurch ihrer Vaterstadt Ehre gemacht, sowie durch hochherzige Stiftungen und werktätige Förderung gemeinnütziger Einrichtungen sich um die Gemeinde Backnang besondere und bleibende Verdienste erworben haben, als Beweis der Anerkennung und Dankbarkeit einstimmig das Ehrenbürgerrecht".

Weitere Ehrungen für den erfolgreichen Kaufmann blieben nicht aus: die Technische Hochschule Stuttgart und die Landwirtschaftliche Hochschule in Hohenheim ernannten ihn zum Ehrensenator, die Handelskammer Stuttgart zum Ehrenmitglied und neben Backnang die Gemeinden Leutenbach (Geburtsort seiner Mutter) und die Gemeinde Rodt-Loßburg (Eduard Breuninger hatte dort für das Personal seiner Firma ein Ferienheim eingerichtet) zum Ehrenbürger.

 

 

Als Eduard Breuninger am Karfreitag des Jahres 1932 die Augen für immer schloss, hinterließ er ein in jeder Hinsicht bemerkenswertes Lebenswerk, das in der Gedenkrede auf dem Pragfriedhof folgendermaßen gewürdigt wurde: "Es gehörte zum Wesen des Entschlafenen, mit dem Herzen zu arbeiten, ohne Nebengedanken, mit unerschöpflicher Lust und rastloser Tätigkeit, mit frohem Kraftbewußtsein, mit nie sattem Geiste.

Neben der Freude an der Arbeit beherrschte ihn die Freude am Wohl tun und Helfen; in fröhlicher, großzügiger Weise zu spenden, war ihm Lohn genug. Es kam wirklich von Herzen. Und von Herzen ist er auch in seiner schwäbischen Heimat gestanden".

Noch heute - besser gesagt: heute erst recht - liest man die Schilderung Eduard Breuningers
über seinen Lebensgang als Kaufmann mit regem Interesse, verstand er es doch trefflich, die Verhältnisse, vor mehr als einem Jahrhundert lebendig und anschaulich erstehen zu lassen.
Hier ein Auszug aus seinem "Lebensgang":

"Die Geschichte".

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