Schüler spenden für Erdbebenopfer in Nepal

von Bernd Haller

„Wir danken euch so sehr, Nepal braucht unsere ganze Hilfe!“. Dankesworte von Helfern in Kathamandu, via Mail gerichtet an die Schüler der kaufmännischen und gewerblichen Schulen des Berufschulzentrums  in Backnang. In einer Spendenaktion konnten Gelder in Höhe von knapp 1400 Euro gesammelt und direkt in Helferhände nach Nepal überwiesen werden.

 


Noch keine zwei Monate ist es her, als das gewaltige Erbeben viele Menschenleben kostete, große Teile der Infrastruktur, ganze Wohngebiete und bedeutende touristische Denkmäler und Bauten zerstörte. Das Leben der Menschen ist seitdem sehr erschwert. Hilfe ist unabdingbar, von alleine kann sich das verarmte Land nicht dauerhalt davon erholen. Viele freiwillige unermüdliche Helfer sind noch immer vor Ort und versuchen, trotz erheblicher bürokratischer  Hürden, z.B. Trinkwasserfilter aus dem Zoll nach Kathmandu zu bekommen, Schulgebäude neu zu errichten, mehrere Healthcamps zu errichten und auszustatten, Wellbleche und auch Bambus für den Wiederaufbau der Häuser (das Material für einen notdürftigen Hausbau nach dortigen Vorstellungen kostet knapp 125 Euro) zu beschaffen, die erhaltene Bausubstanz von Kinderheimen zu begutachten und die Logistik weiterer Hilfsmaßnahmen zu optimieren. Dies beschreibt Dori Grosspietsch-Rindle, Geschäftsführerin des in Dortmund ansässigen Ganesh-Nepalhandels gegenüber den Schülern in mehreren Mails aus den betroffenen Gebieten. Zusammen mit ihrem Mann Thomas und weiteren deutschen und nepalesischen Teammitgliedern haben sie inzwischen sieben Healthcamps organisiert, an die 700 Patienten versorgt, über 1000 Zeltplanen, die gegen den nahenden Monsun schützen sollen, verteilt. Zur Verbesserung der Trinkwassersituation konnten sie 16 tragbare Wasserfilter an verschiedenen Orten aufstellen, die jeweils täglich 1200 l liefern. Thomas Rindle hat inzwischen mehr als 200 Häuser, Heime und Schulen begutachtet, drei nepalesische Ärzte stimmen sich in ihren Arbeitsplänen ab und hatten bis heute seit dem Erdbeben keinen freien Tag. Jedes betroffene Dorf weist individuelle Probleme auf, die auch mit viel Organisationstalent, Geduld und Kreativität gelöst werden müssen. „Bei der immensen Not in Nepal war es nicht leicht für uns, eine Auswahl zu treffen. Doch ist es uns wichtig, dass wir langfristig und sinnvoll die Menschen bei ihrem schwierigen Weg begleiten“, so Grosspietsch-Rindle.


In Gang gesetzt durch die activa eG., der Juniorfirma der Eduard-Breuninger-Schule, konnten unter Mithilfe der SMV an der kaufmännischen Schule und an der gewerblichen Schule stolze 1379 Euro gesammelt und der Ganesh Nepalhilfe e.V. überwiesen werden. Dem Spendenaufruf „Schüler helfen Nepal“ folgten Schüler wie auch Lehrer der Schulen. Über ihre Motivation, den Spendenaufruf zu starten, berichten stellvertretend zwei Schülerinnen der activa eG.: „Mir haben all die Leute dort leidgetan, als ich von dem Erdbeben gehört habe. Wenn ich daran denke, wie gut wir es hier in Deutschland haben, setzt es mir schon in gewisser Weise zu, wie es den Menschen dort gehen muss, die alles verloren haben, auch ihre Familienmitglieder. Wir haben die Möglichkeiten zu helfen“ (Lina Pelster). Auch der „Gedanke, dass dort Kinder durch dieses schreckliche Ereignis Obdachlosigkeit erleiden müssen“, beschäftigte die Schüler. „Kinder brauchen ein Zuhause und wir hoffen, dass wir durch die Spendenaktion etwas für die Betroffenen tun können“ (Alexandra Schneider).